Die größten Alben aller Zeiten Led Zeppelin: Ein Debüt, das die Rockmusik erschütterte
Standdatum: 27. Februar 2025.
Die Band war neu – und ihr Sound auch: Das Debütalbum von Led Zeppelin veränderte die Rockmusik. So kompromisslos und intensiv klang 1969 keine andere Band. "Die größten Alben aller Zeiten" – Bernd Schleßelmann über "Led Zeppelin I".

Led Zeppelin – Vergöttert und verrissen
Vom ersten Album an hatten Led Zeppelin einen schweren Stand bei den Journalisten. Das von den Rockfans gefeierte Debüt wurde förmlich in der Luft zerrissen. Für den "Rolling Stone" rezensierte 1969 John Mendelsohn die Platte: "Sie legen es darauf an, ihr beachtliches Talent für unwürdiges Material zu verschwenden", kritisiert Mendelsohn. Jimmy Page sei als Produzent doch sehr limitiert und er schreibe schwache Songs ohne Ideen. Robert Plant sei vielleicht genauso affig wie Rod Stewart, aber niemals sei er auch nur annähernd so aufregend. Sein Kreischen sei angestrengt und keineswegs überzeugend.
Die Musikzeitschrift "Sounds" veröffentlichte 1979 zum Led Zeppelin-Album "In Through The Out Door" tatsächlich einen drei Jahre alten Verriss. Wortwörtlich, wie er bereits zum Vorgängeralbum erschienen war. Was sagt Gitarrist und Bandgründer Jimmy Page zu solchen Kritikern? "To fuck off."
Aber auch Musikerkollegen reagierten manchmal mit viel Verachtung auf den Mega-Erfolg dieses Mega-Zeppelins. Der frühere Cream-Bassist Jack Bruce bezeichnete sie öffentlich als "Schrottband". "Sie taugen nichts, aber sie sind sehr populär", sagte Bruce weiter. Und natürlich war es ihm wichtig zu erwähnen, dass er selbst mit seiner Band Cream den Boden für Led Zeppelin bereitet hätte.

Gut zu wissen
Led Zeppelin und der Beat-Club – das ist ein Kapitel für sich. Ende März 1969 kamen die vier Musiker nach Bremen, um im Fernsehstudio von Radio Bremen zwei Songs ihres Debütalbums zu spielen. Die beiden aufgezeichneten Stücke "Babe I’m Gonna Leave You" und "You Shook Me" sollten in der April-Sendung gezeigt werden. Wurden sie aber nicht – sie verschwanden im Archiv. Der Grund: Beat-Club-Chef Mike Leckebusch fand den Auftritt von Led Zeppelin wenig überzeugend.
Als dann aber einige Monate später ihr Song "Whole Lotta Love" zu einem Riesenhit wurde, musste er handeln. Die Band erneut nach Bremen holen? Unmöglich. Also schnitt Leckebusch aus dem aufgezeichneten Material ein eigenes Video mit vielen optischen Effekten zusammen und legte "Whole Lotta Love" einfach drunter. Die Audiospuren der beiden Originalsongs verwendete er nicht. Der Led Zeppelin-Clip wurde im März 1970 gesendet. Perfektes Timing: Damals war der Hard Rock-Song gerade wochenlang Nummer Eins der deutschen Verkaufs-Charts.
Led Zeppelin
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins: 27. Februar 2025, 11:40 Uhr