Auf ein Wort Wie wird meine Haltung sichtbar?

Sonnenstrahlen scheinen durch dunkle Wolken

Wie wird meine Haltung sichtbar?

Der Glaube ohne Werke ist tot, heißt es im Jakobusbrief, an den Hochschulseelsorgerin Nathalie Jelen erinnert. Sie zieht daraus Konsequenzen für den Alltag.

Bild: Imago | blickwinkel

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Der Glaube ohne Werke ist tot, heißt es im Jakobusbrief, an den Hochschulseelsorgerin Nathalie Jelen erinnert. Sie zieht daraus Konsequenzen für den Alltag.

Was ist meine Haltung und wird sie durch mein Handeln sichtbar? Diese Frage fordert mich immer wieder heraus. Heute werde ich durch den Bibeltext aus dem Jakobusbrief (Jak 2,14-18) daran erinnert, in dem es heißt: Was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Etwas weiter im Text heißt es sogar, dass der Glaube für sich allein tot ist, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat. Innen und außen gehören zusammen. Wodurch zeigt sich das in meinem Leben?

Möglicherweise sind vor den großen Themen die kleinen Herausforderungen in meinem Alltag und Umfeld gefragt. Zum Beispiel noch aufmerksamer in Bezug auf Diskriminierung und Rassismus zu sein, bevor oder wo es schon im Kleinen beginnt – und klare Kante dagegen zu zeigen. Oder mich noch aktiver mit anderen für die Studierenden einzusetzen. Sie brauchen mehr gute Zimmer und bessere finanzielle Möglichkeiten der Unterstützung.

So mache ich Schritt für Schritt einen Unterschied. Und ich bleibe, nicht nur heute, dran an meiner Frage. Denn ich will mit meiner Stimme und Handlung etwas gestalten. Ich möchte gemeinsam mit anderen eine Gesellschaft der Nächstenliebe, der Gerechtigkeit und des Respekts und damit eine lebendige und gerechte Demokratie. Und so bleibe ich auch als Christin dran, einen lebendigen Glauben zu leben.

Die Frage der Haltung kann ich mir auch darüber hinaus stellen. Vor 17 Jahren haben die Vereinten Nationen den heutigen Tag zum Internationalen Tag der Demokratie erklärt. Und ich sehe Parallelen zwischen der Aufforderung im heutigen Lesungstext in Bezug auf den Glauben und dem heutigen Gedenktag. Demokratie bedeutet Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen, die Stimme der Schwächeren zu hören, für Gerechtigkeit einzutreten, sich für das Wohl aller einzusetzen.

Wählen zu gehen ist dabei ein wichtiger Schritt. Und es braucht auch mein Handeln darüber hinaus, um Werte in die Tat umzusetzen. Ohne Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger funktioniert Demokratie nicht. Das fordert heraus, immer wieder auch aus der eigenen Komfortzone, und braucht Mut, ist nicht immer leicht und doch lohnenswert.

Autor/Autorin

  • Nathalie Jelen

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